https://reitschuster.de/post/was-die-lindner-hochzeit-ueber-den-zustand-der-kirche-verraet/
»Nun musste die evangelische Kirche St. Severin in Keitum auf Sylt als Kulisse für die hochumstrittene Prunk-Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und der Journalistin Franca Lehfeldt herhalten. Sowohl Braut als auch Bräutigam sind schon vor langer Zeit aus Überzeugung aus der Kirche ausgetreten.« (Hervorhebung von mir)
Darüber kann sich allerdings nur wundern, wer glaubt, organisierte Religion hätte etwas mit Gott zu tun … In der Frühzeit des Christentums war das nur eine Sekte von vielen im römischen Reich, und die meisten Kaiser standen ihr völlig gleichgültig gegenüber. Die Mär von der systematischen Christenverfolgung geht deshalb eigentlich nur auf einen einzigen Film zurück, “Quo Vadis” hat dieses kulturelle Mem in die Köpfe eingebrannt.
Und es ist zwar richtig, dass einzelne Kaiser die Christen brutal verfolgt haben, besonders zu nennen Tiberius, Decius, Valerian und Nero. Aber das war in den Jahrhunderten, bis 311 n.Chr. Galerius das Toleranzedikt verkündete, insgesamt die Ausnahme – der überwiegenden Mehrzahl der vielen nachchristlichen römischen Kaiser war es herzlich egal, welchem unter den hunderten von seltsamen Kulten dieser Zeit die Bürger zugeneigt waren.
Wenn aber Christen im alten Rom verfolgt wurden, so hatte dies immer politische Gründe. Tiberius misstraute aus Machtkalkül jeder Bewegung, die sich im Geheimen traf, Nero hat Rom wegen einer politischen Intrige selber angezündet, er brauchte einen Sündenbock, und für die anderen Christenverfolgerkaiser gilt Ähnliches.
Auch als das Christentum dann Staatsreligion des römischen Reiches wurde, geschah dies ausschließlich aus politischen Gründen (und nicht etwa, weil man “erleuchtet” worden wäre). Man erkannte nämlich, dass der globale imperiale Anspruch des römischen Reiches perfekt zum globalen Absolutheitsanspruch des Christentums passte, und adoptierte es deshalb als geeignete Philosophie.
Von Gott ist bei all dem keine Spur, es sind Politik und Macht, um die es von Anfang an ging, und Gott diente dabei nur als Folklore, damit man die Menschen besser versklaven und ausrauben konnte. Und, nun ja, die Hochzeit von Lindner, aber auch das erbärmliche und im wahrsten Sinne unchristliche Verhalten der Kirchen betreffend den Corona-Terroranschlag auf die Bürgerrechte, zeigen, dass das bis zum heutigen Tage kein bisschen anders ist.
Tja. So sehr ich jeden bewundere und achte, der in der Geschichte der Menschheit versucht hat, das Bewusstsein des Höchsten in ihr zu erwecken, viele von ihnen haben ja, wie Jesus von Nazareth, sogar ihr Leben dafür gegeben – so sehr muss ich mich dennoch fragen, was dabei die ganze Zeit schiefläuft, dass die Lehren der großen spirituellen Meister am Ende dann doch wieder Satan und dem Schlechtesten unserer Art dienen.
Ich glaube aber, das ist nicht der Fehler dieser großen Seelen. Sondern es liegt an uns, und die Wurzel dieses Problems ist so schlicht wie traurig nur: Faulheit. Denn Faulheit, das ist doch nur ein anderer Name für den Teufel.